Ellingen. „Das runde in das Eckige“, heißt es so schön beim Fußball. Und die Spieler haben zwei Beine und jagen athletisch dem Ball hinterher. Immer darauf bedacht, Mitspieler und Gegner fair zu behandeln. Bubble Soccer ist da ganz anders. Und stellt die Fairness-Verfechter vor eine harte Prüfung. Denn Rempeln („Bumpen“) ist beim Bubble Soccer grundsätzlich erlaubt, auch wenn der Ball nicht in Spielnähe ist. Damit es nicht zu Verletzungen kommt, tragen alle Spieler neben Knie- und Schienbeinschützern einen dicke, runde Ballonverkleidung, die ca. 25 kg schwer ist. So ist Bubble Soccer nicht nur Spaß, sondern auch echtes Konditionstraining. Wer einmal 4 x 10 Minuten (so lange dauert ein Bubblesoccer-Spiel) mit so einer aufgeblasenen Riesen-Windel unterwegs war, fühlt sich wie nach einem Workout im Fitnessstudio.
Zurück zum Bubble-Soccer-Spiel. Beim Anstoß liegt der Ball (ein normaler Fußball) in Spielfeldmitte. Auf Pfiff des Schiedsrichters hin stürmen beide Mannschaften von den Grundlinien des Spielfeldes aus auf den Ball zu. Beim frontalen Aufeinanderprallen fliegen die Spieler in alle Himmelsrichtungen, bis zu drei Meter weit. Wer sich wieder aufrappelt, und bei lauter herumkugelnden Spielern den Ball als erster findet, kann ihn mit etwas Zielgenauigkeit ins gegnerische Tor befördern. Nicht selten fliegt auch schon mal ein Gegenspieler zusammen mit dem Ball ins Tor. Manch ein weggebumpter Spieler versucht, wie ein auf dem Rücken liegender Maikäfer, hilflos mit den Beinen in der Luft zappelnd, wieder Boden unter den Füßen zu gewinnen. Bis er nach wenigen Sekunden, dank eines seitlichen Remplers, wieder einige Meter davonfliegt. Wenn man dieses Spielprinzip konsequent weiterverfolgt, ist man schnell bei „Last man standing“. Denn auch Mitspieler dürfen umgebumpt werden. Und so wird eines ganz schnell klar: Bubble Soccer nimmt sich selbst nicht ganz ernst. Bubble Soccer bricht mit allen gängigen Konventionen und stellt allein den Spaß in den Mittelpunkt. Konditionell ist Bubble-Soccer sehr fordernd. Technisch hingegen darf man weder auf kunstvolle Dribblings noch auf präzises Passspiel hoffen. Aber das will Bubble-Soccer auch gar nicht. Bubble-Soccer will ein Ausnahmesport sein, schon allein aus Kostengründen. Die Bubble-Balls kosten pro Stück zwischen 600 und 800 Euro. Für 2 x 5 Spieler ist das ein kleines Vermögen. Für eine Stunde Bubble-Soccer zahlt man pro Nase zwischen 30 und 40 Euro, je nachdem ob man nach Nürnberg fährt oder ob man die Bubbles raus in die Region kommen lässt. Den Spielern vom UFC Ellingen hat es jedenfalls sehr gut gefallen, die „Zugabe“ wurde bereits vehement eingefordert. Auch die Zuschauer hatten ihren Spaß. So viel gelacht wurde schon lange nicht mehr bei einem Fußballspiel.
Unser Dank geht an Franz Martin Engeser (Sparte Outdoor) und an Matthias Schulz (Sparte Fußball) für’s gemeinschaftliche Organisieren.