Ellingen / Langeoog. 15 Fußballer im Alter zwischen 12 und 16 Jahren haben zusammen mit ihren Trainern und einigen mitgereisten Eltern eine ganz besondere Fußball-Freizeit auf der Ferieninsel Langeoog erlebt. Langeoog (ostfriesisch lange = lange, oog = Insel, lange Insel) liegt in der südlichen Nordsee im Naturpark Wattenmeer, verfügt über 20 qm Fläche, liegt zwischen 0 und 23 Metern über NN, beherbergt ca. 1000 Einwohner (ca. 10.000 Kurgäste im Sommer) und liegt ca. 5-7 km von der Küste entfernt. Eine Schifffahrt vom Fährhafen Bensersiel dauert 35 Minuten, nachfolgend fährt man noch 5 Minuten mit der Inselbahn bis ins Inseldorf. (Am 14.08. war im Weißenburger Tagblatt auf Seite 3 ein ausführlicher Bericht zur besonderen Situation Langeoogs angesichts der Klimaveränderung zu lesen).
Langeoog ist alles andere als billig. Eine durchschnittliche Hotelübernachtung kostet 160 Euro. Auf eine freie Gruppenunterkunft in den Sommermonaten muss man im Schnitt 2-3 Jahre warten. Spritkosten für 760 km Autofahrt, Fähre, Inselbahn, Gepäcktransport und Kurtaxe kommen hinzu. Auch die sportliche Infrastruktur ist auf den ersten Blick stark eingeschränkt. Der Sportplatz des TSV Langeoog kann aktuell nur durch Bundesliga-Vereine angemietet werden. Daneben gibt es nur noch drei schlecht gepflegte Bolzplätze auf der Insel. So gesehen nicht wirklich gute Voraussetzungen für eine Fußballfreizeit. Die Frage ist jedoch, was man daraus macht.
Claudia und Matthias Schulz sind seit Jahren begeistere Nordsee-Fans. Und so entstand der Wunsch, den Fußballern aus der Region einmal eine Inselfreizeit auf Langeoog zu ermöglichen. Dank guter Kontakte und langer Vorplanung konnte eine Vollpension für 30,50 € / Person und Tag organisiert werden. Training fand direkt hinter dem Haus auf einem kleinen Privatplatz, am Strand und Kicken im Soccerground boten eine perfekte Kombination. Auf den TSV-Sportplatz konnte getrost verzichtet werden.
Das Gesamterlebnis „Insel“ indes überwältigte Teilnehmer, Eltern und Trainer gleichermaßen. Ungewöhnlich warmes Sommerwetter bescherte gleich zu Beginn schon perfektes Badewetter. Auf dem 14 km langen, weißen Sandstrand wurde ein Sandbau-Kreativ-Wettbewerb ausgerufen. Ein Beachsoccer-Turnier mit 8 Teams wurde organisiert. Ein Surf-Schnupperkurs wurde durchgeführt. Mit dem Fahrrad wurde die Insel von vorne bis hinten erkundet. Der Wasserturm, Langeoogs Wahrzeichen, wurde erklommen. Das Wasserwerk wurde besichtigt. Ein besonderes Highlight war die Krabbenkutter-Fahrt, bei der Krebse, Seesterne, Muscheln, Fische und Krabben gefangen und im Detail erklärt wurden. Ein Schwung Krabben wurde vor Ort gekocht, anschließend gepult und gegessen. Und jeden Abend stieg ein Turnier im Soccerground, bei dem auch Gäste-Kids mit einbezogen wurden. Danach konnte man das Meer im Abendlicht auf der Dünenkette genießen.
Höhepunkt war ein Vergleichskampf gegen die U15 der TUS Langeoog, die in der kommenden Saison in der zweithöchsten Ostfriesenliga spielt. Der UFC Ellingen gewann das Spiel mit einer U13/U15/U17-Mix-Mannschaft mit 6:4 (2:2). Das Spiel wurde mit einer Tagesfahrt nach Norderney kombiniert. Es war das erste Mal, dass nicht mit dem PKW zum Spiel gefahren wurde, sondern mit dem Schiff! Genauer gesagt erst mit der Inselbahn, dann mit der Fähre und dann noch ein paar Meter zu Fuß. Erwähnt werden sollte an dieser Stelle noch der Starkregen, der den kompletten Platz innerhalb von Minuten mit einer 1-2 cm hohen Wasserschicht flutete. Das Spiel wurde deswegen nicht unterbrochen – die Insulaner sind wetterfest, und die UFCler offenbar auch. Erwähnt werden sollte auch, dass das Schiff bei der Rückfahrt vor Baltrum im Wattfahrwasser auf Grund lief und somit das nachfolgende Pizzaessen etwas später stattfinden musste.
Eine Woche dauerte die ungewöhnlichste und bisher beste UFC-Fußballfreizeit. Nächstes Jahr steht zur Abwechslung wieder „Fußball in den Bergen“ auf dem Plan. Und vielleicht, mit etwas Glück, geht es 2020 dann wieder nach Langeoog.
Campsieger wurde Tim Rusam mit 86 Punkten, gefolgt von Kai Archinger mit 78 Punkten und Jan Hoffmann mit 75 Punkten. Der Campsieg errechnete sich aus dem Abschneiden beim Jonglier-Wettbewerb (Tim: 398 Ballkontakte ohne Bodenberührung), beim Speed-Koordinations-Parkour, beim Beachsoccer-Turnier und aufgrund des jeweiligen Teamerfolgs beim abendlichen Soccerground-Turnier.
Der Dank des UFC Ellingen geht an die Familien Eibl, Hinz, Platvoet und insbesondere dem Ehepaar Claudia und Matthias Schulz, ohne deren Zutun diese Freizeit nicht möglich gewesen wäre. An Dominik Hinz für die tatkräftige Unterstützung beim Fußball-Training. Sowie an den KJR für die beiden schnellen Kleinbusse (6,75 Std. Hinfahrt – neuer Rekord) und für die Bezuschussung der Fahrt.